Matthäuskirche Markttriebendorf

Kirche St. Matthäus Markttriebendorf

 

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Bis 1817 gehörte Markttriebendorf zur Kirchengemeinde Großhaslach, seitdem zu Bürglein.
Die dem Evangelisten Matthäus geweihte romanische Dorfkirche zählt zu den ältesten Kirchen in Mittelfranken.
Der spätromanische Baustil lässt auf eine Entstehung um die Mitte des 13. Jahrhunderts schließen, also zwischen 1250 und 1300. Der Ort selbst wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich hieß der Ort Tribendorf, also das Dorf des Tribo. Zur Unterscheidung des gleichnamigen Dorfes Triebendorf bei Weißenbronn hat man es ab dem 16. Jh. Markttriebendorf genannt. Das hängt mit den drei Märkten zusammen, die es damals jährlich hier gab. An den Marktsonntagen wurde auch immer Gottesdienst gehalten. Diese Tradition wirkt heute noch nach. Die Kirchengemeinde Bürglein feiert ihren Gottesdienst viermal im Jahr in Markttriebendorf (Rogate, Kirchweih und 4. Advent. Ein Abendmahls-Gd im Oktober kam noch dazu).
Die Kirchweih ist immer am 3. Sonntag im September, das heißt sie ist entweder direkt am Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus, dem 21. September, oder am Sonntag davor.
Weil der Besuch der drei Märkte im Lauf der Zeit abnahm und außerdem der Wirt in Bonnhof wenigstens zwei Märkte nach Bonnhof holen wollte wegen der Einnahmen, entschied der Markgraf Georg Friedrich 1569, dass jeweils ein Markt in Bonnhof, einer in Weißenbronn und einer in Markttriebendorf abgehalten werden soll.

 

 

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Mit der Kirche verbindet sich die besondere Wertschätzung der vier Evangelisten, die für die Menschheit das Leben und Wirken Jesu aufgeschrieben haben. Der Name des Kirchenpatrons Matthäus steht mit den anderen Evangelisten auf der Glocke aus dem 14. Jahrhundert. In anderen romanischen Kirchen finden sich die vier Evangelisten häufig als Fresken im Chorraum. Durch sie ist uns die frohe Botschaft vom Leben und Wirken Jesu überliefert. Im Hören auf die Worte der Evangelien wird der Glaube an Jesus Christus geweckt und gestärkt.

 

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Bei der Weihe der Kirche wurde nicht nur der Altar gesalbt, also mit Öl bestrichen, sondern auch die Kreuze an der Wand wurden gesalbt. Im Chorraum sind noch vier Weihekreuze an der Wand zu sehen. Die Linien des Kreuzes sind gebogen und von einem Kreis umschlossen. Der Kreis soll die Vollkommenheit oder Unendlichkeit versinnbildlichen, die rote Farbe stand für das Blut Christi.

 

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Der Taufstein wurde 1994 von Hans Schottner, Gottmannsdorf, aus Holz und mit einer Kupferschale gefertigt. Die drei Fußteile hat er den Seitenteilen der Bänke nachempfunden. Als Aussparung in der Mitte ist aus jeder Perspektive ein Kreuz erkennbar: Die Taufe verbindet mit Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen.

 

 

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Markttriebendorf hat nur ein rotes Parament, das 2004 von Konfirmanden gestiftet und von Stefanie Hacker genäht wurde mit einem Labyrinth als Motiv, ein Symbol für den Lebensweg.

 

Kirchweihpredigt am 21.9.2014
(von Pfarrer Hans Gernert)

Begrüßung
Kirchweih. In Markttriebendorf haben wir im Chorraum noch die Weihekreuze im Chorraum. Mit solchen Weihekreuzen wurden die Stellen an der Wand markiert, an denen die Kirche bei ihrer Ersteinweihung gesalbt wurden.
Meist hat man eine Kirche an 12 Stellen gesalbt, um die Verbindung mit dem Fundament, mit den 12 Aposteln, vor Augen zu führen.
Die Weihekreuze werden auch als Kreuznimbus bezeichnet, weil es aussieht, als hätte das Kreuz einen Heiligenschein.
Es erinnert an ein Radkreuz, das es schon in vorchristlicher Zeit gab als Symbol für die Sonne, die über den Himmel fährt. [Das Kreuz teilt den Kreis in vier Segmente, die auf die Jahres- und Lebensabschnitte gedeutet werden können.]
Kirchweih. Weihekreuz. Deuten wir es einfach so, dass das Kreuz in unseren Herzen bedeutsam wird, dass Gott selbst in uns einwohnt: "Herr, komm in mir wohnen, lass mein Geist auf Erden dir ein Heiligtum noch werden..." (EG166)

 

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Die aufwendige Renovierung des Kirchturms konnte gottlob im Jahr 2022 abgeschlossen werden.

Den beteiligten Firmen, Spendern und anderen Beteiligten ein dankbares vergelt's Gott.