Ehemalige Kapelle in Münchzell
Münchzell wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1142 erstmals erwähnt als „villam cella“. Die Gründung der Klosterzelle geht wohl auf das Salvatorkloster in Spalt zurück, das ein bischöflich-regensburgisches Eigenkloster war. Spätestens seit 1148 war der Ort im Besitz des Klosters Heilsbronn und wurde bis zur Reformationszeit von Zisterziensermönchen bewirtschaftet. So entstand der Name „Münch-zell“ (Mönchszelle).
Entscheidend für den klösterlichen Wirtschaftshof war der Fischreichtum am Zusammenfluss der Bibert und der Haslach. Wenn Münchzell auch heute noch umgangssprachlich „Kappl“ genannt wird, dann schwingt darin die Erinnerung an die Kapelle mit, die einst Wahrzeichen des Ortes war und in der die Mönche die Gottesdienste feierten. Das Glöcklein der Kapelle ließ Abt Heberlein 1552 auf Bitten des Bürgermeisters und Rats von Merkendorf dorthin bringen, denn dort war die kleine Kirchturmglocke zersprungen. Bis 1852 standen von der Kapelle noch die östliche und die westliche Mauer mit je einem gotischen Fenster. Der damalige Besitzer, Gastwirt Johann Friedrich Gerbig, ließ die Mauern niederreißen und baute 1852 mit dem Material eine Scheune, in deren Ostwand er auch ein gotisches Spitzbogenfenster der östlichen Kapellenwand einfügte. In Münchzell war eine Station der Bibertbahn.